Wie du Abgrenzung schaffst und wirklich nein sagst
Wir haben schon schon viel besprochen zum Thema „nein sagen“, schau dir gerne dazu hier den letzten Blog Artikel an.
Und mit was hat nein sagen nun wirklich zu tun? Richtig, mit Abgrenzung. Denn automatisch setzen wir eine Grenze, wenn wir auch mal nein sagen.
Die offizielle Definition von Abgrenzung im psychologischen Sinn ist:
„Abgrenzung“ bedeutet, den richtigen Abstand zum nächsten herzustellen. Ein Abstand, in dem sich beide wohlfühlen. „Abgrenzung“ heißt, dass man weiß, was man will und das auch äußern und verhandeln kann. „Abgrenzung“ bedeutet, dass man dem anderen zeigt, wenn er zu nahe kommt.
Also auch wenn andere Menschen dir RatSCHLÄGE geben, oder wenn sie dich sehr vehement und dringend (du erinnerst dich an die Prioritäten? Falls nicht, schau dir gerne hier den Blog Artikel an) um etwas bitten. Dann ist es Zeit für gesunde Abgrenzung! Heute schauen wir uns also einige Anregungen an zum Thema Abgrenzung und auch meine 2 Top Tipps für mehr Abgrenzung in deinem Leben. Wir beginnen mit ein paar „einfachen“ Fragen, die es in sich haben.
Dazu deine Fragen zur Reflektion:
- Was löst das Wort Abgrenzung in dir aus?
- Wie geht es dir damit?
- Wo fällt es dir leicht, wo fällt es dir schwer?
- Was befürchtest du, wenn du es mit Abgrenzung mal probieren sollst?
- Was sollte „man“ dabei beachten?
Alleine das Beschäftigen mit diesen Fragen wird schon einiges bewegen, nun aber mal mit konkreten Tipps:
Wie könnte ich mich denn abgrenzen?
„Ja“ gesagt und „Nein“ gemeint? Passiert uns allen, vor allem wenn es spontan kommt.
Meistens sind wir danach frustriert, „hätte ich nur“ …
Um das zu üben, also zwischen dem Zeitpunkt des Impulses (der Bitte von jemandem) und deiner Reaktion, versuche eine zeitliche Diskrepanz hinein zu bekommen. Zum Beispiel:
- Nimm zwei oder drei Atemzüge
- Hol ein Taschentuch aus der Tasche und putz dir die Nase
- Mache deinen Pferdeschwanz neu
- Schließe die Kette die (angeblich) aufgegangen ist etc
- Trink ein Glas Wasser
Diese Verzögerung bringt viel, denn in der Zeit entkoppelst du deine Reaktion!
Und du hast die Chance dich bewusst zu fragen:
Was will ich gerade? Will ich das?
Habe ich Zeit dazu oder möchte ich was anderes?
Wie fühlt sich mein Bauch an?
Ist es wirklich so schlimm wenn ich nein sage?
NEIN 🙂 Du wirst sehen, ein paar Mal geübt hilft das total!
Und wie nun das Nein / die Abgrenzung kommunizieren? Wie mach ich das?
Sei klar und kurz. Keine Erklärungen, keine Verteidigung, einfach nur ein kurzes:
Tut mir leid, heute geht es nicht, ich kann es gerne morgen machen
Nein, es tut mir leid, das schaffe ich nicht.
oder auch so Sätze wie : Ich kann verstehen, dass du Hilfe brauchst, jedoch am Wochenende bin ich.. . Ich helfe dir sehr gerne, aber es geht erst…
Lass unbedingt „ich würde ja gerne“ weg: das ist nur für dein schlechtes Gewissen und stimmt meist auch nicht 🙂
Mit solchen Sätzen der wertschätzenden Abgrenzung signalisierst du dem anderen, dass du sein Bedürfnis siehst und anerkennst. Dadurch bekommt deine Abgrenzung eine selbstbewusste und dennoch respektvolle Note.
Und warum solltest du dich so klar und einfach abgrenzen ohne zu viel „blabla“?
Weil so sonst wieder in deine eigenen Gedanken kommst a la „darf ich das überhaupt“ „was denkt der jetzt?“
Es gibt nichts zu rechtfertigen oder zu entschuldigen, das tut mir leid ist ein Zeichen der Anteilnahme oder des Mitgefühls aber keine „Schuldaufnahme“
Du trägst nicht die Verantwortung für den anderen, sondern für dich selbst. Dafür „musst“ du dich nicht entschuldigen. Ok?
Du grenzt dich ab und hast dann Angst, wie der Andere reagiert?
Du bist egoistisch, faul, unsensibel, etc.
Das passiert nicht! Die anderen denken meist viel weniger als du dir vorstellst. Und falls sich derjenige doch aufregt liegt es vermutlich daran, dass er sich darüber ärgert nicht im Vorfeld eine Lösung gefunden zu haben!
Und wenn du dich mal nicht abgrenzt: macht nichts.
Dann fragst du dich danach mal in Ruhe:
- Wie kam es dazu? Was war die Ursache und der Auslöser?
- Warum fiel es mir in dieser Situation und bei dieser Person nun zu schwer nein zu sagen, was war es genau?
- Welche Angst steckt dahinter?
- Warum übernehme ich die Verantwortung, Aufgabe?
- Woher kenne ich das Gefühl? Kenne ich das aus meiner Familie oder von (ehemaligen) Partnern? Ist diese Wunde bereits geheilt? Oder darf ich mir das mit Simone noch anschauen –> dafür ist das HOPIRAD übrigens eine geniale Möglichkeit: www.simonejanak.de/hopirad
Und dann heißt es weitermachen: üben üben üben.
Mit jedem Mal abgrenzen merkst du, dass es gar nicht schlimm ist und du dir immer mehr vertrauen darfst!
Konsequentes selbstbestimmtes Handeln stärkt dein Selbstwertgefühl. Bist du es bisher gewohnt, vor allem für andere da zu sein, ist es anfangs nicht leicht, aber du wirst merken, wie deine Selbstsicherheit wächst.
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Dieser Blogbeitrag entstand mit der freundlichen fotografischen Unterstützung von Renate Schwarzmüller!