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Wut – Selbstbeherrschung oder raus lassen? 3 Punkte im Umgang mit Wut

Umgang mit Wut: Woher kommt sie und was kann man dagegen tun?
Oder soll man überhaupt was dagegen tun?

 

Heute soll es um das Thema Wut gehen. Was bedeutet Wut für dich? Wann spürst du sie? Bist du jemand, der immer „schnell in die Luft“ geht? Oder bist du eher jemand, der die Wut unterdrückt? Oder bist du vielleicht sogar jemand, der sagt: „Ich bin nie wütend“?
In jedem Fall sind wir alle dem Thema Wut in unserer Geschichte und in uns schon begegnet. Wir Menschen sind aber alle unterschiedlich, und deshalb kann das Thema Wut auch bei jedem anders gelagert sein.

3 unterschiedliche Wege

Man kann drei Möglichkeiten unterscheiden, wo würdest du dich einordnen? Wie so oft finden sich hier natürlich auch Mischformen.
1) Ich habe keine Wut und bin nie wütend. Deswegen ist das kein Thema für mich.
2) Ich unterdrücke meine Wut, die ich im Bewusstsein zwar spüren kann, aber dennoch nicht herauslasse.
3) Ich habe immer wieder ziemliche Wutausbrüche, und auf mich passen alle Adjektive von impulsiv bis cholerisch.

Wenn man sich den Menschen und seine gesamte Wahrnehmung in Form eines Kreises vorstellt und diesen dann in etwa so abteilt, befindet sich im oberen Teil, der nur etwa 5 % ausmacht, das Bewusste, also alles, was wir kognitiv verstehen. Der große Rest, nämlich 95 %, stellt das Unbewusste dar.
Auch bei der ersten Variante wird sich einiges an Wut im Unterbewusstsein abspielen, denn die meisten Menschen haben nicht alles abgearbeitet, aufgelöst und losgelassen, was irgendwann in der Vergangenheit passiert ist.
Möglicherweise hat bereits das Kind gelernt, dass Wut nicht gut ist, und man sie nicht zeigen darf. Verbote, Vorschriften und Vorurteile wie, Mädchen dürfen nicht so laut sein, Mädchen dürfen nicht wütend sein etc. prägten die Kindheit. Kommt dir das vielleicht bekannt vor?
Das Kind wird mit der Zeit eine Strategie entwickeln, die entweder heißt, ich bin nicht wütend, oder ich unterdrücke die Wut, und zeige nicht, dass ich wütend bin. Falls du nie Wut verspürst, überlege dir aber auch, ob das wirklich der Wahrheit entspricht, oder ob du es vielleicht einfach nie gelernt hast, genau hinzuschauen.
Bist du nicht manchmal doch ein bisschen wütend auf irgendjemanden oder irgendetwas? Wenn ich grundsätzlich nie wütend bin, werde ich möglicherweise auch emotionsarme oder -lose Beziehungen haben. Besonders dann, wenn mir mein Gegenüber in dieser Beziehung ähnlich ist. Dann werden neben der Wut auch Leidenschaft und Begeisterung unterdrückt.
Alternativ zieht man permanent wütende Menschen an, als Kollegen, als Partner, als Chef, als Freundin etc. Sicherlich steckt auch hier ein Muster dahinter, das erkannt werden will, um die entsprechenden Hintergründe zu verstehen und aufzulösen.

Was geschieht, wenn wir unterdrücken?

Aber die Frage ist, was geschieht eigentlich, wenn man immer alles unterdrückt? Weder für den Körper noch für die Beziehungen ist unbearbeitete Wut gut, denn sie kann einen Eklat in der Beziehung oder auch gesundheitliche Probleme zur Folge haben. Irgendwann werden entweder Körper oder Seele darauf reagieren, und man wird krank. Meistens zeigen sich zuerst körperliche Dinge wie Magengeschwüre oder Herzprobleme.
Im Alltag haben wir unterschiedliche Gefühle, wie beispielsweise Groll, Angst, Freude, Leidenschaft, Zweifel, Hoffnung, und die überlagern oft die Wut. Trotzdem ist sie vorhanden und „köchelt“ vielleicht jahrelang vor sich hin.
Wenn nun bestimmte Dinge im Leben passieren, und wir vor herausfordernden Situationen stehen, kann es sein, dass die Wut geballt, möglicherweise sogar explosionsartig, an die Oberfläche tritt. Bei wiederholten Wutausbrüchen ist es ebenfalls sehr wahrscheinlich, dass im Unterbewussten etwas verborgen ist, das ich zwar oft verdränge, das sich aber in diesen Ausbrüchen doch immer wieder Luft macht. Hier muss man ebenso die Frage nach den Hintergründen stellen.
Meist ist es nicht nur die eine Person, die uns gerade in dem Moment wütend macht, sondern es gibt irgendwo eine tieferliegende Wunde. Immer, wenn wir wütend sind, heißt das ja nichts anderes, als dass das Gegenüber oder die Situation etwas in uns auslöst.
Im Unterbewussten können bei der Suche nach den Gründen für die Wut, Leere, Ohnmacht oder eine tiefe Traurigkeit entstehen. Es ist auch möglich, dass man in ein seelisches Loch fällt, was manchmal noch schlimmer sein kann als wütend zu sein.
Die meisten Menschen trauen sich daher nicht, sich ihrer Wut zu stellen. Sie haben Angst, etwas zu entdecken, was schmerzhaft ist, was zur Ohnmacht, Leere und Unsicherheit führt. Dazu zählen auch die Angst vor Verlust und die Angst, die Anerkennung einer anderen Person zu verlieren.
Deswegen – ganz unbewusst – wollen sich viele Menschen nicht um ihre Wut kümmern. In die Tiefe unserer Wut zu gehen, kann tatsächlich ein sehr schmerzhafter Prozess sein. Und jeder, der ihn schon praktiziert hat, weiß, wovon ich rede. Es ist völlig in Ordnung, wenn man davor Angst hat.
Dennoch ist es so essenziell, die Wut aufzulösen, denn unterdrückte, aufgestaute Wut bildet über Jahre „schwarze Zementbalken“ in unserem Unterbewusstsein, die uns teilweise das Leben und die Beziehungen schwer machen. Sie halten uns davon ab, ein wirklich glückliches Leben zu führen, so wie wir es uns wünschen, und wie wir es verdient haben.

Auflösung der Wut in 3 Schritten

Um eine tiefe Wut aufzulösen ist es absolut wesentlich herauszufinden, woher sie denn ursprünglich kommt. Dazu muss man oft sehr weit zurückzugehen und „tief graben“, zum Beispiel mittels einer Familienaufstellung oder durch Schattenarbeit. Wichtig dabei ist zu wissen, wie schon erwähnt, dass sich danach meist eine tiefe Traurigkeit über das Erlebte ausbreitet. Gerne mit mir 🙂
Die Familienaufstellung, bei der alte familiäre Strukturen betrachtet und aufgelöst werden, funktioniert unabhängig davon, ob alle Beteiligten noch leben und kann sogar online praktiziert werden.
Hilfreich kann auch das Hopi Rad der Indianer sein. Näheres dazu hier: www.simonejanak.de/hopirad

Wut kann man auch durch Schreiben bearbeiten, indem man alle Gefühle notiert, sie auf diese Weise herauslässt und sie betrachtet. Auch effektiv ist es, dies ritualisiert verbal zu tun, indem man zum Beispiel im Wald die Bäume anschreit. So kann man einfach alle Gefühle herauslassen, und die Bäume werden es verzeihen. Am Ende kommt meist die Traurigkeit, und dann beginnen die Tränen zu fließen, ein Reinigungsprozess läuft ab.

Es gibt Kurse und Seminare, die sich teilweise oder ganz mit dem Thema Wut beschäftigen. Natürlich ist auch der Sport eine geeignete Methode „etwas Dampf abzulassen.“ Dabei ist es egal, ob es sich um Tanzen, Radeln oder Boxen etc. handelt, denn alles hilft gegen den seelischen Druck und befreit.

Welche Methode der letzteren sich jeweils am besten eignet, ist individuell verschieden und gerne kann ich dich dazu beraten. Ich empfehle, als ersten Schritt nur zu beobachten, wie du auf der bewussten Ebene mit deiner Wut umgehst. Wenn du merkst, dass du das erkannt hast, dann schreibst du deine Gefühle auf.

Es geht immer um einen bewussten Umgang mit Wut. Und kleiner Tipp zu letzt:
Schau dich mal im Spiegel an und mache dein wütendstes Gesicht und sage dir „JA, ich bin auch wütend“ … das darf sein!

Lieber anschauen? Dann schau hier 🙂

Deine Simone

PS: Wenn du direkt durchstarten möchtest und deine Strukturen, die dich von einem gesunden Nein abhalten, auflösen möchtest, dann melde dich doch bei mir zu einem kostenlosen Beratungsgespräch: www.simonejanak.de/

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