Spiritual Bypassing – wenn Bewusstsein zur Vermeidung wird
Auf deinem Weg der Persönlichkeitsentwicklung bist du vielleicht schon vielen kraftvollen Methoden begegnet: Meditation, Human Design, Schattenarbeit, Breathwork, Aufstellungen, Conscious Reading, innere Kind-Arbeit, Journaling, Visualisierungen, Achtsamkeit, High Vibes, … die Liste ist endlos. Und die sind toll!
Doch was, wenn genau diese Werkzeuge – die du mit besten Absichten nutzt – dich davon abhalten, wirklich hinzusehen?
Dann sprechen wir vom sogenannten Spiritual Bypassing.
Was ist Spiritual Bypassing?
Der Begriff stammt aus der Psychologie und beschreibt ein Phänomen, das in spirituellen Kreisen weit verbreitet ist:
Spiritual Bypassing ist die Flucht in spirituelle Praktiken, um unangenehme Gefühle, alte Wunden oder ungelöste Themen zu vermeiden.
Statt Angst, Schmerz oder Wut wirklich zu fühlen, ziehen wir Affirmationen drüber. Statt Konflikte zu klären, sagen wir „Ich schick dir Licht“. Statt unsere Trauer zu durchleben, wiederholen wir: „Alles passiert für mich, nicht gegen mich.“ Das klingt erst mal „bewusst“ – ist es aber nicht. Es ist ein Schutzmechanismus.
Wie erkennst du, ob du Spiritual Bypassing betreibst? Hier ein paar typische Anzeichen:
- Du meditierst, um negative Gefühle „wegzumachen“ – nicht, um sie wahrzunehmen.
- Du vermeidest Konflikte und nennst es „Ich bin einfach in Frieden mit allem“.
- Du hängst dich an Methoden und Tools – ohne wirklich in die Umsetzung oder ins Fühlen zu kommen.
- Du kennst deine Themen kognitiv, aber es hat sich emotional nichts verändert.
- Du hängst dich an Licht & Liebe – aber fühlst dich innerlich leer, ausgelaugt oder getrieben.
- Du sagst „alles ist ja eh gut“ nur um dich oder andere zu beruhigen
Warum ist das so „schwierig“?
Weil du dich weiterentwickelt fühlst – aber innerlich stehen bleibst.
Weil du dich bewusst gibst – aber dich selbst nicht spürst.
Weil du glaubst, „auf dem Weg zu sein“ – aber dich nur im Kreis drehst.
Das Tragische: Die Methoden sind nicht das Problem. Sie sind wundervoll, wenn du sie nutzt, um in die Tiefe zu gehen.
Aber sie werden zur Falle, wenn du sie als Ausrede benutzt, um nichts fühlen zu müssen.
Zwei typische Beispiele aus dem Alltag
Beispiel 1: Good Vibes statt echter Nähe
Du fühlst dich traurig, aber sagst dir: „Ich bleib einfach in der guten Stimmung. Alles hat einen Sinn. Ich will das jetzt nicht zu sehr an mich ran lassen.“
Klingt schön, aber innerlich ist das eben nicht ehrlich. Vielleicht bist du eben sehr traurig, leer, vielleicht sogar wütend.
Oder erschöpft. Oder fühlst dich wie abgeschnitten von echten Verbindungen.
Was du in Wahrheit brauchst: Raum für Trauer. Weinen. Einen ehrlichen Satz wie „Es tut gerade einfach weh.“
Beispiel 2: Methoden an Methoden reihen
Du hast fünf Kurse gemacht, drei Readings gebucht, ein Aura-Clearing, ein Breathwork-Retreat, liest zig Blogartikel und arbeitest jetzt an deinem Money Mindset mit dem siebten Workbook. (ok könnte auch sein dass du unter FOMO leidest 🙂
Aber nichts verändert sich spürbar. Deine Beziehungen bleiben schwierig, dein Business stockt, dein Energielevel ist niedrig. Oder eben deine Probleme lösen sich nicht auf!
Was du brauchst: Stille. Und Mut. Um nicht das nächste Tool zu suchen, sondern stehen zu bleiben. Und zu fühlen, was du so lange übertönt hast.
Wie du rauskommst: 5 ehrliche Fragen & Impulse
Wozu nutze ich diese Methode gerade wirklich? Zur Heilung oder zur Ablenkung?
Was spüre ich, wenn ich alles „Spirituelle“ für einen Moment weglasse? Bin ich dann klar oder leer?
Wo mache ich es „schön“, statt es ehrlich zu machen? Was will ich mir gerade nicht eingestehen?
Wovor habe ich am meisten Angst, wenn ich mich wirklich spüren würde? Alleinsein? Wut? Schmerz? Verlust?
Was könnte passieren, wenn ich genau das zulasse? Und: Welche Sehnsucht liegt darunter?
Drei Dinge, die du stattdessen tun kannst
💫 Mach eine Pause von „Tools“ und geh in Kontakt mit deinem Körper. Tanz, wein, schrei, sitz still. Fühlen nicht leisten.
💫 Such dir echte Begleitung statt weiterer Methoden, jemand, der dich nicht „coacht“, sondern dich wirklich sieht. Ohne Umwege. Wenn du magst mit mir.
💫 Erlaube dir, traurig zu sein. Oder leer. Oder wütend. Ohne Lichtfilter. Ohne Sofortlösung. Nur für einen Moment. Denn genau da beginnt Heilung.
Wenn du merkst, dass du dich erkennst – nimm es nicht als Scheitern. Sondern als Einladung.
Denn dort, wo du dich ertappst, beginnt dein nächster Schritt.
Deine Simone
Hier auch die Live Session dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=NybOIcqjdL8&t=4s
PS: #ichmachdasjetzt – Dein erster Schritt beginnt genau hier.
Deine Simone
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